Bericht Landtag

Als eine von fünf Klassen, hatten wir, die Klasse 10b, das Privileg am 27.03.2023 am großen Planspiel im Landtag teilzunehmen.

Ihr fragt euch vielleicht: Was ist ein Planspiel?

Naja, kurz zur Erklärung: In diesem Fall spielen WIR die Politiker und gehen dabei die verschiedenen Stationen durch, um zu erfahren, wie ein neues Gesetz erlassen wird.

Der Tag, an dem wir den Landtag für unser Planspiel besuchten, war regnerisch. Zumindest am Anfang. Aber das machte sowieso nichts

aus, da wir ja im trockenen waren.

Man spürte die Aufregung, die in einem hochgestiegen ist, je näher wir unserem Ziel waren. Die Aufregung und die Neugier, erfahren zu wollen, was uns erwartet.

Schon von der Ferne aus konnten wir den bayerischen Landtag erkennen, welcher sich im Maximilianeum befindet.

Wir waren die ersten die das Gebäude erreichten (war ja auch nicht anders zu

erwarten von unserer ach so wunderbaren Schule). Später kamen noch drei andere Klassen aus verschiedenen Regionen. Nur drei? Ja, ich hatte gesagt insgesamt 5 Schulen (uns eingeschlossen), aber leider konnte eine der Auserwählten nicht kommen, wegen des großen Streiks, der die Aufmerksamkeit vieler erregte und somit die Schüler daran hinderte am Planspiel teilzunehmen.

Aber wie dem auch sei. Wir wurden dort herzlich empfangen und erstmal, wie beim Flughafen auf gefährliche Gegenstände untersucht. Ist auch verständlich. Vielleicht plant jemand ein Attentat auf die Politiker, die später nochmal vorbeischauen sollten.

Nachdem wir unsere Rücksäcke und andere unnötige Sachen sicher verstaut hatten, begaben wir uns in den steinernen Saal, welcher vor dem Plenarsaal lag, um unser Willkommens Büffet, das extra für uns vorbereitet wurde, zu verspeisen. Aber eigentlich war dieser Saal gar nicht so steinern, jedoch bot er eine großartige Aussicht.

Nach der kleinen, aber sättigenden Snackpause geleitete man uns in das Plenum, in dem unsere Politiker normalerweise zusammensitzen. Als Einstieg wurde eine Begrüßungsrede gehalten, unter anderem auch von der Landtagspräsidentin Ilse Aigner. Darauf folgten grundlegende Informationen über unsere Politik. Zum Beispiel was ein Ausschuss ist (davon gibt es übrigens verschiedene), eine Fraktionssitzung und die Konstituierende Sitzung. Die Infos haben wir gebraucht um unsere ach so tollen Schauspielkünste in die Tat umsetzten zu können. Um alles noch realistischer zu gestalten, wurde ausgelost zu welcher (erfundenen) Partei wir angehören. Da gab es einmal die Konservativen, die Sozialen, die Ökologen die Freien und die Presse. Was gleichgeblieben ist: Der Fakt, dass jede Partei für etwas anderes steht und sich für unterschiedliche Interessen einsetzt.

Zu dem Spiel gab es natürlich auch ein Thema. Eine Partei (in diesem Fall die Freien) haben einen Gesetzesentwurf vorgestellt, den wir in den Fraktionssitzungen besprechen.

Falls ihr euch fragt, was eine Fraktionssitzung ist: Im Endeffekt eine Sitzung mit allen Mitgliedern der jeweiligen Partei.

Dort haben wir vorerst den Fraktionsvorsitzenden gewählt, dann jemanden der für die Position des Landtagspräsidenten kandidiert, eine/n Ausschussvorsitzende/n, den Schriftführer bestimmt und jemanden, der zum Schluss eine Rede hält.

Aber jetzt zum Gesetzesentwurf. In diesem geht es um die Flexibilisierung der Ladenöffnungszeiten. Werden diese verlängert oder verkürzt? Gibt es unterschiedliche Regelungen zu bestimmten Uhrzeiten oder in verschiedenen Regionen Bayerns, die getroffen werden müssen?

In den Fraktionen haben wir dann besprochen, was wir von den Vorschlägen halten, welche wir rausstreichen und was wir behalten wollen.

Immer wieder gab es auch kleine Interviews mit unserer Presse. Dann kam auch schon die erste Lesung im Plenarsaal. Die Schriftführer (Es sind zwei, sitzen rechts und links neben der Landtagspräsidentin, die auch gewählt wurde) stellten die verschiedenen Politiker der einzelnen Fraktionen vor. Nach der langen Vorstellungsrunde bekamen wir weitere Anweisungen und wurden dann in unsere Mittagspause entlassen.

Aber nicht lange darauf ging es weiter mit dem Ausschuss. Hier wurden die Fraktionen nach Kategorie zusammengewürfelt. Es gab den Ausschuss für Verfassung und Recht, für Umwelt und Verbraucherschutz, für Arbeit und Soziales und der federführende Ausschuss für Kommunale Fragen und innere Sicherheit. In diesem Ausschuss wird eine endgültige Entscheidung getroffen und die Entscheidungen der 2. Fraktionssitzung werden eben dieser Gruppe übermittelt. Die anderen Ausschüsse sind nur mitberatend. Aber dazu komme ich später nochmal.

Also um nochmal zum Punkt zu kommen. Im Ausschuss haben wir das Besprochene aus den jeweiligen Fraktionssitzungen nochmal durchgesprochen und verändert, da jeder einer anderen Meinung gewesen ist. Schließlich mussten wir auf Kompromisse eingehen.

So. Und jetzt kommen wir zum Federführenden Ausschuss. Ich musste mit unserem Resultat zu dem vorgesehenen Raum, um die Ergebnisse vorzutragen, die leider nur zum Teil durchgesetzt werden konnten.

Schließlich stand die letzte Fraktionssitzung bevor. Wir haben untereinander in unserer Partei besprochen, was wir von dem Endergebnis halten und ob wir dem neuen Gesetzesentwurf zustimmen, uns enthalten oder dagegen sind. Bei uns in der Fraktion der Konservativen war es ein ziemliches Durcheinander, weil jeder anderen Meinung war, obwohl eine richtige Fraktion normalerweise immer gleichgesinnt ist, was das angeht. Tja, ist bei uns eben nicht der Fall gewesen.

Als dieses Thema dann vom Tisch war, haben wir abgestimmt, wer die Abschlussrede hält. Das war dann ich. Das Foto von mit könnt ihr weiter unten bewundern. Während ich mich also auf meine absolut fantastisch gelungene Rede fokussierte (man darf sich ja manchmal auch selbst loben), wenn auch mit ein bisschen Hilfe, schrieben die anderen Teilnehmer Fragen auf, die sie and die vier Politiker stellen wollen, wenn diese zum Schluss das Wort haben, um die

Fragen zu beantworten.

Vor der letzten Plenarsitzung hatten wir noch eine kurze Verschnaufpause. Dann ging es rund. Eine Rede nach der anderen, wobei die gar nicht mal so lang dauerten. Letzten Endes wurde abgestimmt ob dem veränderten Gesetz zugestimmt wird oder eben dieses abgelehnt. Letzteres geschah dann auch.

Und wie bereits erwähnt haben die wenig anwesenden Politiker zum Schluss abwechselnd Fragen beatwortet.

Anwesend waren:

Andreas Jäckel (CSU), Doris Rauscher (SPD), Julika Sandt (FDP) und Benjamin Adjei (Die Grünen)

Bevor die Rückfahrt begann, gab es nochmals eine kleine Fotorunde und anschließend dürften wir kleine Lunchpakete einpacken, die man natürlich nicht einfach abschlagen konnte, denn das Essen war kostenlos.

Aber ja so verlief der Tag. Und unsere Kariere als Schauspieler hat noch nicht einmal richtig begonnen. Zu schade. Aber da kann man leider nichts machen. Wir mussten uns nun wieder auf die Schule konzentrieren.

Bildlink des Ausschusses: https://www.instagram.com/s/aGlnaGxpZ2h0OjE3OTMwMzQ5OTQ5NjY2ODEy?story_media_id=3067619017924775 118_11845109104&igshid=YmMyMTA2M2Y=

Alle anderen Bilder sind selbst aufgenommen. Die Berechtigung zu Verwendung dieser Bilder habe ich erhalten.

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