„Wir lernen (leider) nicht für das Leben, sondern (nur) für die Schule.“ (Seneca, römischer Philosoph, 4 v. Chr. – 65 n. Chr.) 

Auch wenn seit Senecas Worten mit Sicherheit viele positiven Veränderungen im Schulbetrieb stattgefunden haben, so wird Schule heute dennoch oft mit dem Vorwurf konfrontiert, zu wenig Lebensorientierung zu bieten. Mit dem Programm „Schule fürs Leben – Alltagskompetenzen“ möchte das Bayerische Kultusministerium daher den Praxis- und Lebensweltbezug der Kinder und Jugendlichen an allen allgemeinbildenden Schulen stärken. Das Projekt soll den Umfang von fünf Unterrichtstagen umfassen und die Handlungsfelder Ernährung, Gesundheit, Haushaltsführung, Umweltverhalten und selbstbestimmtes Verbraucherverhalten beinhalten. Ziel der Projektwoche soll es sein, Fragestellungen des alltäglichen Lebens zu verstehen, angemessen auf entsprechende Herausforderungen zu reagieren sowie im Alltag erfolgreich und nachhaltig zu handeln. 

Unsere Realschule hat nun zum ersten Mal diese Projektwoche für die Schülerinnen und Schüler der achten Jahrgangsstufe mit einem vielfältigen Programm umgesetzt.  

An einem Projekttag absolvierten sie einen Erste – Hilfe – Kurs und lernten u.a., wie man Verbände anlegt, eine bewusstlose Person in die stabile Seitenlage bringt und eine Wiederbelebung durchführt. Tatkräftige Unterstützung bekamen unsere Lehrkräfte von unseren gut ausgebildeten Schulsanitäterinnen und Schulsanitätern, die an diesem Vormittag mithalfen, Kenntnisse in Erste -Hilfe zu vermitteln und Übungen richtig durchzuführen.  

Ein weiterer Projekttag war dem Thema „Zu gut für die Tonne – Kampf gegen Lebensmittelverschwendung“ gewidmet. Wie lagert man Lebensmittel richtig, sodass sie möglichst lange haltbar sind? Wie kauft man sinnvoll und nachhaltig ein, um möglichst umweltschonend kochen und konsumieren zu können? Welche leckeren Gerichte lassen sich aus Lebensmittelresten zaubern? In diesem Workshop wurde nicht nur wichtiges Wissen vermittelt, sondern die Schülerinnen und Schüler durften hier auch gemeinsam mit den Lehrkräften des Fachs „Ernährung und Gesundheit“ in unserer Schulküche kochen, was allen Beteiligten großen Spaß bereitete.   

Dass alle dazu beitragen sollten, den täglichen Verpackungsmüll zu reduzieren, wurde an einem weiteren Projekttag gelehrt. Eine Mitmachstation in der Aula, die von unserer Umwelt-AG „Save the Nature“ initiiert wurde, informierte nicht nur die 8. Klassen, sondern die gesamte Schulfamilie darüber, wie ein sinnvolles Einkaufsverhalten dazu führen kann, dass Müllmengen verringert werden können. Sie lernten Mehrweg-Alternativen und Upcycling-Ideen kennen und konnten sich am integrierten Aktionstisch im richtigen Trennen von Müll ausprobieren. Ziel war es, dass die Schülerinnen und Schüler folgende Grundsätze nach Hause tragen: 1. Plastik, so gut es geht, vermeiden! 2. Mehrweg statt Einweg! 3. Upcycling und (richtiges) Recycling! Anschließend standen Besuch und Führung durch die Augsburger Müllverwertungsanlage auf dem Programm, wo demonstriert wurde, wie die täglichen Müllmengen fachgerecht entsorgt bzw. möglichst umweltschonend verbrannt werden.  

Was man unter dem sogenannten „Ökologischen Fußabdruck“ versteht und dass dieser so gering wie möglich gehalten werden soll, lernten die Achtklässlerinnen und Achtklässler am nächsten Tag in einem Workshop, der von Referentinnen der Umweltstation Augsburg geleitet wurde. Im Anschluss daran fuhren sie mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Horgau, wo der Besuch des „Herzstück Horgau“ auf dem Programm stand. Frau Dördelmann und Herr Mögele, die beide im Vorstand des Projekts sind, führten unsere Schülerinnen und Schüler durch den Laden und informierten dabei anschaulich, wie nachhaltiges, regionales und unverpacktes Einkaufen möglich sind. Sogar „Häppchen“ standen hier für die Besucherinnen und Besucher bereit.  

„Finanzfit im Alltag“ war das Thema des letzten Projekttages in dieser Woche, denn der sinnvolle Umgang mit Geld, Kostenfallen bei Smartphone, Interneteinkäufen und Co. stellt unserer Meinung nach eine ebenso wichtige Alltagskompetenz dar. Frau Fähndrich und ein Referent der Stiftung „Deutschland im Plus“ klärten die Schülerinnen und Schüler abwechslungsreich und anhand von konkreten Beispielen über diese Themenbereiche auf. 

Am Ende dieser Schulwoche waren sich sowohl Lehrkräfte, Referentinnen und Referenten als auch Schülerinnen und Schüler einig, dass diese Projektwoche äußerst gewinnbringend und sinnvoll für den Alltag war. Dass sie so gut gelungen ist, lag nur am großen Engagement aller Beteiligten und der Bereitschaft, sich auf dieses Projekt einzulassen. Dafür bedanken wir uns herzlich.  

M. Bartl  

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