Schon gegen 16.00 Uhr nach relativ stressfreien 600 km erreichte die 10a und ehemalige 10b mit ihren begleitenden Lehrkräften Fau Unfried, Herr Ungelenk und Herr Baur voller Vorfreude unsere Hauptstadt. Deshalb bot sich uns gleich die Gelegenheit die Jold-Else uff da Siegessäule aus der Nähe zu betrachten. Aber nur zwei Schüler und zwei Lehrkräfte nahmen schließlich die 2,50 EUR in Kauf und erklommen die 285 Stufen zur 50 Meter hohen Aussichtsplattform – es hat sich doch gelohnt! Nach ersten Bekanntschaften mit den wirklich flotten E-Scooter- und Radfahrern ging es weiter zum Ceck-in im Hostel am Hauptbahnhof. Als die ersten Key-Cards bereits neu programmiert bzw. aus Zimmern befreit wurden J ging es nach einer kurzen Stärkung am Hauptbahnhof zu einem doch etwas strafferen Marsch durch das Brandenburger Tor entlang Unter den Linden bis hin zum Berliner Dom und zurück am Monbijou-Park längs der Oranienburger Straße. Mit einer rechtschaffenen Müdigkeit, dem Wissen, dass wir überall eine Toilette finden J und einem Wiedersehen mit einigen ehemaligen Schülern von uns, die mit der FOS auch hier waren hätte man eigentlich gleich in sein Bett fallen können – man kann aber auch noch die Aufmerksamkeit der Security und Lehrkräfte ein wenig testen J. Am nächsten Morgen – haltet euch fest – trafen wir beim Frühstück Frau Trofimenko, die mittlerweile an der RS Wertingen unterrichtet. Sie konnte es – wie wir auch – kaum fassenJ. Vormittags gings mit Wolfgang Klare zur Stadtrundfahrt einerseits durch die Repräsentationsarchitektur des Königreiches Preußen, aber auch durch das sozialistische Ost-Berlin der DDR-Zeiten mit Alexanderplatz und Karl-Marx-Allee. Den ersten Ausstieg am Gendarmenmarkt nutzten viele gleich zum Einkauf im bekannten Schokoladenhaus Rausch, der zweite Halt an der East Side Gallery hatte es in sich – vor den berühmten Mauerstücken gab der „noch berühmtere“ David Hasselhoff gerade ein Interview – nicht nur die Presse war begeistert. Wir lernten aber auch, dass sich die 3,8 Mio. Einwohner Berlins auf 97 Orstteile verteilen, was JWD bedeutet, warum die Berliner Buletten genannt werden, wo die Waschmaschine steht, welche Skulptur im Volksmund auch verdrehte Würmer heißt, wofür die überall sichtbaren Wasserleitungen sind und warum Barack Obama nur im Ritz Carlton übernachten wollte. Nach dem Besuch des Holocaust-Mahnmals stand das obligatorische Klassen-Foto vor dem Brandenburger Tor an – leider bei leichtem Regen. Eindrucksvoll schilderte uns der ehemalige Insasse im Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen Jorge Vazques warum psychische Foltermethoden dort bevorzugt angewandt wurden. Die Frau die ihn damals verhört hat wohnt heute immer noch unbehelligt in seiner Nachbarschaft. Im Improtheater Paternoster am Abend brillierte Herr Ungelenk spontan und fast freiwillig als Souffleur im „Heiratsantrag“ – a Star is bornJ. Am nächsten Morgen nutzten wir die S-Bahn zum Alexanderplatz um in 40 Sekunden auf 203 Meter zu steigen und die phänomenale Aussicht vom „Telespargel“ zu genießen. Nerven behalten – hieß es dann im Berlin Dungeon als wir die dunkle Vergangenheit schreiend und lachend erleben durften. Alternativ dazu konnten Promis aus Wachs im Madame Tussauds bestaunt werden.  Seit unserem Besuch des Reichstags wissen wir wie die Security auf Krankenkassenkärtchen von Schülern, aber auch Kugelschreiber von Herr Baur reagiertJ. Die Referentin erklärte relativ undramatisch unter Anderem wie sich die die 709 Sitze aufteilen und was für eine Beschlussfähigkeit notwendig sei. Am Abend stand das Abtanzen im Dlight im Club Matrix an – hier trafen wir auch noch auf Königsbrunner Realschüler. Vom Warschauer Platz gings kurz vor Mitternacht per S-Bahn zurück zum Hostel – wir merken uns: die Türen der Berliner S-Bahn schließen zu schnell J. Bei der Schiffahrt auf der Spree erfuhren wir am nächsten Vormittag was sich hinter dem Tränenpalast verbirgt, wo die gehobene Beamtenlaufbahn ist und wann man unter dem Kanzlerlaufsteg durchfährt. Zwischen unseren Shopping-Attacken in der Mall of Berlin und auf dem Kudamm gab es noch etwas Bildung: Entweder hieß es „Wissenschaft zum Ausprobieren“ im Science Center mit über 150 verblüffenden Experimentierstationen aus den verschiedenen physikalischen Fachgebieten oder „Hitler – wie konnte es geschehen“ im Berlin Story Bunker mit einer beeindruckenden Dokumentation der Geschichte des Nationalsozialismus und einem Modell des Führerbunkers. Auf unserem Heimweg am Freitag machten wir noch einen Abstecher zum Schloss Sanssouci und versorgten uns in der Potsdamer Fußgängerzone mit Verpflegung. Nun sind wir wieder Janz-Weit-Draußen, bringen aber viele unvergessliche Erlebnisse mit nach Hause.

Marcus Baur

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